Biohazard

Hier ein weiteres Beispiel für eine einfache, sinnvolle und sehr kurzweilige Funkübung. Geeignet z.B. für den Winter. Das Ziel? Eigentlich sehr einfach: Ein Team teilt sich in zwei Gruppen, je mit einem Handfunkgerät. Das eine Team hat ein Bild als Vorlage, das andere Team muss diese Vorlage nachzeichnen.

Besonders geeignet sind Verkehrsschilder, weil sie einfache Strukturen beinhalten.

Zwei Teams treten gegeneinander an, und wer die genaueste Zeichnung hat, gewinnt. Einfach, sollte man meinen? Weit gefehlt. Oder wie würdest DU das oben gezeigte Schild erläutern? Dafür ist das Resultat unten sogar ziemlich gut.

zwei2_550

Welche didaktische Dinge kann man daraus ableiten?

Zunächst geht es um Kommunikation. Es ist oft erstaunlich, wie unterschiedlich die Wahrnehmung des gleichen Inhalts sein kann – und vor Allem wie diese kommuniziert wird. Dieser „Inhalt“ kann z.B. eine Situation sein, oder eben ein Objekt. In der Praxis kann das ein eindringender Atemschutztrupp sein.

Wird das Vorgehen, oder die vorgefundene Lage schlecht oder falsch beschrieben oder / und vom Empfänger falsch interpretiert, so entsteht eine Diskrepanz, die mitunter sogar sehr gefährlich werden kann.

Panzerschild

Ist der Trupp nach links oder nach rechts abgebogen? Wessen links / rechts?

Persönlich halte ich als Befehlsgeber sehr viel davon, dem Empfänger mitzuteilen, warum ihm eine Aufgabe erteilt wird, und wie sie im Gesamtgefüge einzuordnen ist. Umgekehrt möchteich als Empfänger gerne Wissen, warum ich diesen Auftrag erfüllen soll. Dieser „Rahmen“ lässt sich üblicherweise gut in 1-2 Sätzen verpacken.

In dieser Übung würde man zunächst erklären, um was es sich bei dem Objekt handelt. Wir würdest Du anfangen:

  • „Wir haben ein gleichschenkliges Dreieck mit schwarzem Rand….“
  • „Es handelt sich um ein Verkehrszeichen, ähnlich „Du bist auf der Vorfahrtstrasse“, nur mit einem nach links zeigenden Kampfpanzer“…

Zweiter Ansatz natürlich nicht perfekt, aber schnell weiss der Empfänger, worauf es hinausgeht.

Trainiert werden Inhalte – Wie sage ich das in einfachen Worten, ohne zuviel blabla?

Sehr schön in der Übung zu beobachten die Teamdynamik, und die Phasen. Es ist viel Frustration dabei – mit sich selbst, mit dem Kollegen, mit dem anderen Team. Erfordert Geduld und Zusammenarbeit. Gibt es ein Zeitlimit, entsteht auch schnell Stress. Doch so schwarzmalerisch will ich das nicht darstellen – am Ende hat’s den Teilnehmern üblicherweise Spass gemacht.

Auch tut das der Funkdisziplin gut. Will man das ganz gemein machen, so wickelt man die gesamte Übung über einen einzigen Funkkanal ab – wie im echten Leben, wo uns auf 2m zwei, maximal drei Kanäle zur Verfügung stehen. Auch interessant, dass sich Teams bei dieser Übung mit „Sie“ ansprechen!

Darüberhinaus könnte man noch etliche Punkte aufgreifen – die oben beschriebenen sind aus meiner Sicht die wichtigsten.

Alle Bilder