Teamwork bei der Feuerwehr

…, denn wer Spaß hat, ist zusätzlich motiviert! Motivation hat die größte Bindungskraft eines Feuerwehrangehörigen an sein Ehrenamt. Nimmt diese ab, kann das der erste Schritt zum Absprung sein. Das gilt es zu verhindern. Mitglieder zu halten, sollte oberste Priorität haben, denn die Investition in Neumitglieder ist ungleich höher.

Motivation in der Feuerwehr generiert sich aus verschiedenen Quellen, wie Kameradschaft, Organisationskultur, Ausrüstung und, das ist für viele obendrein wichtig, Einsätze (selbst wenn das einige nicht hören mögen). Ich möchte lediglich einen Aspekt aufgreifen, und zur Diskussion stellen:

Es liegt in der Natur der Sache, dass die Kameraden mit dem kürzesten Weg zum Feuerwehrhaus dabei auf dem Erstangreifer ausrücken. Schnelles Ausrücken ist im Sinne der Hilfsfrist überdies etwas Positives. Andere, die gering entfernt wohnen, erreichen maximal die nachrückenden Fahrzeuge oder verbleiben als Reserve am Standort. Manchmal liegen auch bloß Augenblicke zwischen dem Eintreffen der nah und fern wohnenden am Feuerwehrhaus. Nur, ist ein Kamerad immerfort nie mehr als „Reserve“ oder auf nachrückenden, nicht in das unmittelbare Geschehen involvierten Fahrzeugen, nagt das verständlicherweise an der Motivation. Schließlich möchte jeder Feuerwehrmann sein Wissen und Können im Einsatz anwenden oder schlicht und einfach „auch mal dabei sein“.

Es dünkt besonders „tragisch“, wenn dieser Augenblick des Zuspätseins über Jahre fortdauert, und das Einsatzgeschehen lediglich durch die mediale Berichterstattung und den Erzählungen von Kameraden erfahren werden kann. Die allein auf bestimmte Alarmstichwörter reagierenden Kameraden verschlimmern das Dilemma noch weiter. Ist das motivierend? Jedes Mal bloß Warten, ohne selbst eine helfende Hand gewesen zu sein? Steht ein Kamerad dafür regelmäßig morgens um drei auf? Ich glaube kaum.

Wäre es im Angesicht dieser Kalamität nicht zumindest einen Gedanken wert, Möglichkeiten zu ermitteln, wie solche Kameraden regelmäßig auf das Fahrzeug zu bekommen sind, ohne eine periodische, feste Fahrzeugbesetzung zu bestimmen. Wenn es sich unmerklich um Augenblicke handelt, wäre es dann für die betroffenen Kameraden nicht motivationsfördernd, wenn andere, ständig auf dem Fahrzeug sitzende Kameraden, über ihren „Egoismus“ hinwegsehen, und eben jene Kameraden auf das Fahrzeug springen lassen?

Möglicherweise denke ich falsch, aber in Zeiten, wo der Mitgliederschwund in der Feuerwehr im medialen Hintergrundrauschen untergeht, müssen wir Ideen entwickeln, wie wir zugleich „alte Hasen“ und gerade diese „fern wohnenden“ Kameraden bei der Stange halten. „Wer zuerst kommt, malt zuerst“ ist in der gegenwärtigen Zeit die falsche Einstellung. Meinungen?