(sc). „Andere rennen raus – wir rennen rein“, „Bei uns ist immer Druck auf dem Schlau“, „Feuerwehr – Wenn der Job einfach wäre, würde ihn die Polizei machen“ … . Gemein ist diesen drei Beispielen, neben dem Bezug zur Feuerwehr, ihre Verwendung als Aufdruck auf T-Shirts. Sieht man von einer gewissen Peinlichkeit ab, sein Ehrenamt auf diese Art in der Öffentlichkeit zu verklären, stellt sich berechtigt die Frage nach dem Gebrauch derart gestalteter Textilien im Rahmen des Feuerwehrdienstes als Teil der PSA.

Die Feuerwehruniform soll den Träger schützen, gleichzeitig soll sie ihn als Mitglied der Feuerwehr kennzeichnen. Dazu trägt der Feuerwehrmann Helm, Handschuhe, Einsatzjacke, Einsatzhose, Stiefel und Koppel. Dies regelt – zum Glück – die FwDV 1. Darüber, was unter der Jacke zu tragen ist, entscheiden die Kommunen, also die Feuerwehren, indem sie Dienstanweisungen erlassen. Hauptberufliche Feuerwehrkräfte außen vorgelassen, gibt es freiwillige Feuerwehren, die die Kleiderordnung für Übung und Einsatz bis ins kleinste Detail regeln, während andere pragmatische Ansätze verfolgen und die Wahl des Textils dem Feuerwehrmann überlassen.

Ist es sinnvoll generell vorzuschreiben, auch für den Einsatz, ausnahmslos feuerwehreigene T-Shirts zu gestatten, z.B. mit dem Gemeindewappen oder dem Schriftzug „Feuerwehr Musterstadt“, generell dunkle Shirts zu fordern oder Farbe und Art des Shirts den Angehörigen zu überlassen? Für letztere Variante spricht, dass ein Angehöriger der Feuerwehr nicht weiß, wann er zum Einsatz muss, und, um Zeit beim Umziehen zu sparen, das an Kleidung ablegt, die nicht für den Einsatz erlaubt ist. T-Shirts oder Hemden fallen nicht darunter. Bezieht man die Schwarzweißtrennung und den Aspekt des einheitlichen Aussehens in die Überlegungen mit ein, ergibt sich dann ein differenziertes Bild.

Die Schwarzweißtrennung ist eine hygienische Maßnahme zur Vermeidung der Verschleppung von gesundheitsgefährdenden Substanzen, die an der Uniform und am T-Shirt des Feuerwehrmanns haften können. Offen bleibt, ob das Wechselshirt im Spind ein privates oder ein feuerwehreigenes ist.

Einheitliches Auftreten der Feuerwehr in der Öffentlichkeit ist nicht nur unter dem Imagesaspekt sinnvoll, sondern vermittelt einen professionelleren Eindruck. An diesem Punkt spielen die oben aufgezählten, als kontrovers zu bezeichnenden, Spaß-T-Shirts eine Rolle. Feuerwehrleute tragen nicht zwangsläufig an einer Einsatzstelle ihre Einsatzjacke, die Gründe seien an dieser Stelle außen vor, sodass Passanten, Opfer oder Gemeindevertreter sehen können, was der Helfer „drunter“ trägt. Ein, in anderem Kontext amüsant wirkender Spruch auf dem T-Shirt, kann als makaber bis zynisch interpretiert werden. Im Sinne der Imagebildung und Öffentlichkeitsarbeit ist das gewiss nicht.

Die Einheitlichkeit wirkt nicht nur abgrenzend nach außen, sondern erfüllt eine psychologische Funktion, die als Korpsgeist bezeichnet wird, und eine Integrationsfunktion nach innen ausübt. Abgrenzung ist hier nicht negativ zu werten, sondern dient der Identifikation, der Zuordnung zur Organisation durch Externe.

Schreibt eine Dienstanweisung das Tragen der feuerwehreigenen T-Shirts vor, muss die Feuerwehr sicherstellen, ihren Angehörigen ausreichend Shirts zur Verfügung zu stellen, ansonsten wäre die Maßnahme sinnlos, weil ein Feuerwehr-T-Shirt in der Regel schnell in der Wäsche ist. Das ist allerdings eine finanzielle Frage.