Standortwechsel nach Sembach

Von Kaiserslautern geht’s mit dem PKW nach Sembach zur „Housing“. In den nĂ€chsten Jahren sollen – wie bereits erwĂ€hnt – hier die Feuerwehrleitstelle der US Army und eine MilitĂ€rarrestanstalt angesiedelt werden.

Diese Liegenschaft und der ĂŒber ein Kilometer entfernte Gewerbepark gehörten frĂŒher der AF. Der Gewerbepark Sembach war vor 20 Jahren ein Flugplatz. In den 1990ger Jahren wurden die Flugzeuge abgezogen und Unternehmen siedelten sich an.

In einer ehemaligen Fahrzeugwerkstatt ist heute die Feuerwehr stationiert. Neben einem HLF sind hier unter anderem ein Tanker und der Gefahrgut-Container stationiert. Der WLF, ein MAN, ist gerade unterwegs als ich die Wache besuche.

Tanker

Tanker

Der Tanker hat 6.000 Liter in seinem Tank. Auf der Beifahrerseite ist ein FaltbehĂ€lter befestigt. Fassungsvermögen: Ebenfalls 6.000 Liter. Einerseits kann man den gesamten Tankinhalt ĂŒber eine spezielle Öffnung am Heck entleeren und danach die nĂ€chste TankfĂŒllung holen. Andererseits könnte man den BehĂ€lter auch bei einer Wasserförderung ĂŒber lange Wegstrecke benutzen (offene Schaltreihe).

Das Fahrzeug transportiert viel Wasser und wenige LöschgerĂ€te. Drei Personen können mit dem Fahrzeug ausrĂŒcken. Eine Angriffsleitung in Buchten liegt ĂŒber der Midship-Pumpe von Hale. Hensel fertigte den Aufbau, nachdem das Fahrzeug in der Westpfalz stationiert wurde. Zuvor war es in SĂŒdeuropa im Einsatz. Schaummittel in Kanistern und die notwendige AusrĂŒstung werden ebenfalls mitgefĂŒhrt. Fahrgestell ist von KME, Typ: 4800 DT466E. Das 1998 gebaute Fahrzeug hat eine Motorleistung vom 230 PS und Allradantrieb.

Gefahrgut-Container, GerÀteraum 1

Gefahrgut-Container, GerÀteraum 1

Den Gefahrgut-Container baute das Unternehmen Zikun aus Riegel (bw) im Jahr 2004. Unter anderem sind Dekomaterialien an Bord, um 200 Personen zu dekontaminieren sowie verschiedene MessgerĂ€te. Die Dekozelte werden von zwei Personen ausgeladen und ausgelegt und richten sich mittels Druckluft von selbst auf. Die verschiedenen GerĂ€te und AusrĂŒstungsgegenstĂ€nde sind teilweise auf Rollwagen verlastet. Branding selbst im Einsatz: Auf den Badeschuhen und HandtĂŒchern fĂŒr die dekontaminierten Personen ist das Logo der US-Army Feuerwehr aufgestickt. Intern wird der Container als CBRNE gefĂŒhrt (Chemical, biological, radiological and nuclear equipment; deutsch: AusrĂŒstung fĂŒr chemische, biologische und radioaktive Gefahrstoffe).

Zusammenarbeit mit den deutschen Wehren

Die Zusammenarbeit mit den deutschen Wehren aus der Region wird großgeschrieben. So mĂŒssen die Wehrleute einer deutschen freiwilligen Wehr angehören und besuchen auch deutsche FeuerwehrlehrgĂ€nge. Man spricht dadurch auch eine Sprache im Einsatzfall, so mein Begleiter. Alle amerikanischen Erstangreifer haben deutsche BOS-FunkgerĂ€te an Bord, um mit der Gegenseite kommunizieren zu können. Die Firefighters der Army funken intern bereits digital.

Bei einem Unfall auf der Bundesautobahn 63 (Kaiserslautern – Mainz) bei Winnweiler (Donnersbergkreis) rĂŒckt die Station Sembach aus. Ein deutscher FME steht daher in der Unterkunft. Geregelt ist diese Zusammenarbeit per Vertrag mit der Verbandsgemeinde Winnweiler.

Beispiele fĂŒr eine Zusammenarbeit im Einsatzfall gibt es einige. Vor wenigen Wochen brannte ein GebĂ€ude auf einem MilitĂ€rgelĂ€nde im Osten von Kaiserslautern. Damals forderten die Amerikaner Hilfe von der deutschen Seite an. Einen Tag vor meinem Besuch hatte die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn die Station aus Sembach bei einem Strohballenbrand angefordert. Der Tanker transportierte wie seine „deutschen FahrzeugbrĂŒder“ Löschwasser zur Einsatzstelle.

Fazit

Der Besuch des Army-Feuerwehr war, wie bereits bei der AF, eine sehr interessante Sache, die sich (hoffentlich) in diesem Bericht und den beigefĂŒgten Bildern widerspiegelt. Mit diesem Bericht schließe ich die Vorstellung der US-Feuerwehren in der Westpfalz ab.

Vielleicht darf ich mal wieder ĂŒber diese Wehren berichten. Es wĂŒrde mich persönlich freuen.

WĂŒnsche, Fragen und VorschlĂ€ge fĂŒr weitere Berichte werden gerne als Kommentar entgegen genommen. (Autor: Harald Laier, www.fwnetz.de)

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Bildergalerie

Alle Bilder: Harald Laier