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Tiefgaragenbrand: Eindrücke

Hier ist mal eine ganz spannende Kiste:

Vom Verlauf her wohl das Problem gewesen, dass die Wände mit Kunsstoffisolierung verkleidet waren. Extrem interessant ist die recht schnelle Ausbreitung. Insbesondere kann man klasse beobachten, wie es den schwarzen Rauch herausdrückt, und gleichzeitig Frischluft Luft angesogen wird.

Anschliessend dann die Taktikfrage, insofern man mit einem LF als erstes eintrifft, ob man mit Schnellangriff vorgeht, und ob man erst wartet wenn man Wasser aus dem Hydranten hat?

Über die zwei Punkte mag man streiten, aber wenn ich es richtig sehe, kommt das Wasser – nach einer kurzen anfänglichen Schwierigkeit mit dem SA – genau im richtigen Augenblick, als die Fassade anfängt Feuer zu fangen und dieses mit dem zweiten Rohr bekämpft wird. Spontan wäre das eigentlich ein Plädoyer für die Amerikanischen Preconnects, aber das ist natürliche eine andere Diskussion.

Wäre ich GF gewesen – Abgabe über Verteiler, aber Wasser Marsch bevor Wasser aus dem Hydranten kommt. Ihr?

(Via Jan Südmersen / Facebook)

Hallo Woche!

Das Wochenende wäre wieder rum. Langsam wird es wärmer, und somit geht auch richtig die Großübungs-Saison los. Ganze Samstage oder / und Sonntage mit Dutzenden, wenn nicht hunderten Helfern. Züge, Busse, Krankenhäuser, Industrieanlagen: all diese Gefahrenpotenziale mit Massen von Verletzten und Schäden werden mit kreativen Szenarien versehen und hoffentlich auch gut gelöst.

Wie wär’s mal mit so einer Übung unter der Woche? Montag morgen, beispielsweise, wenn es den Berufsverkehr erwischt? Wie sieht es da mit den hunderten Helfern aus?

Womöglich sind die größten Lessons learned bei Großübungen eher die Abläufe, also die Infrakstruktur / Logistik, die auch dann ziehen, wenn nut ein Bruchteil der Helfer zur Verfügung stehen, oder sehe ich da etwas falsch?

Tipp: Schnureisen lösen mit Halligan

Als Text bereits hier vorgestellt, nun auch oben mit Video. So genannte Schnureisen halte ich für die bessere Variante als Standard-Heringe bzw. Erdnägel, weil sie in den unterschiedlichsten Böden besser einzusetzen sind. Ausserdem passen sie genau in den Fork (Klaue) des Hooligan-Tools. Initial lösen wie im Video oben, dann lässt sich das problemlos per Hand herausziehen.

Übrigens von allen Böden war es bisher in der Pfalz (Ramstein) am allerübelsten, dort saugen sich die Dinger richtig fest.

@fire: Home Base schwer beschädigt

Als die ersten Bilder und Meldungen über Facebook liefen, war’s nicht zu glauben: ein betrunkener Fahrer (übrigens nichts mit @fire zu tun, um das klar zu stellen) hatte einen Toyota durch die Wand unserer Homebase in Osnabrück gesetzt. Er selbst und ein Mitfahrer wurden schwer, ein weiterer Insasse leicht verletzt.

Vermutlich ist es ähnlich ironisch, wenn eine Fabrik für Löscharmaturen brennt, immerhin konnten die Jungs vom Team 3-41 die Bude provisorisch abstützen und verschliessen, aber Fakt ist: das Gebäude – unser Zuhause – ist wohl ein Totalschaden. Schade um die viele liebevolle Arbeit.

Man darf gespannt sein, wie es weiter geht. Auf jeden Fall dürfen wir wieder von vorne anfangen und freuen uns über jede Unterstützung.

Infos: NOZ

(Bild: Frank Wobig)

Heute vor 65 Jahren: Texas City Disaster

Kleiner Rückblick in die Geschichte: am 16. April 1947 ereignete sich die bis heute größte, industrielle Katastrophe in den USA: mindestens 600 Tote, mehrere Tausend Verletzte starben bei einer massiven Explosion und Folgehavarien in Texas City, USA.

Was war passiert? auf dem mit Dünger beladenen Schiff Grangcamp brach ein Feuer aus, das auch viele Schaulustige an den Kai lockte. Kurz darauf explodierte das Schiff (deflagrierte? Verpuffte?), die Trümmerteile flogen bis 5km in die Luft (!) und in einem entsprechenden Radius. Ein anderthalb Tonnen Schweres Teil des Propellerschaftes landete in ca. 4 km Entfernung.

Doch damit nicht genug: am Folgetag geschah das Gleiche mit einem daneben liegenden Schiff mit der gleichen Folge: Explosion(en), Tote, usw.

Die Geschichte ist hier bei Wired und Wikipedia nachzulesen.

Bild: Wikipedia, Creative Commons Lizenz

Gedanken zum Wochenende: Bester Platz auf dem LZ zu BMA?

Schon mal im Löschzug zu BMA gefahren? Nicht so spannend. Ausser dem einen Mal, wo das Ding tatsächlich zurecht ausgelöst hat. Ich habe da so eine Theorie bzw. eine Praxis. Welcher Platz im Löschzug ist bei einer BMA-Meldung der Beste?

Antwort: der Maschinist des 2. LF bzw. TLF im klassischen Löschzug.

Warum, lässt sich schnell erklären. Gehen wir zunächst vom Standard aus, dem „blinden“ Alarm, also keine Gefahr im Verzug. Vielleicht eine nicht abgeschaltete Schleife bei Bauarbeiten, geheim auf der Küche geraucht, direkt unter dem Melder geparkt? Auslöser gibt’s zuhauf. Und es dauert schon eine kleine Weile, bis die Anlage in Ruhe bzw. scharf ist, und „die Feuerwehr“ wieder abrücken darf. Klar, der nachfolgende Ablauf ist in jeder Wehr ein wenig anders, ich versuche mich an den Durchschnitt.

Schauen wir uns die einzelnen Positionen an: Der Zugführer bzw. 1. Gruppenführer – sprich der Einsatzverantwortliche – muss erkunden, rückmelden, zurückstellen und vieles mehr und ist bis zum Ende des Einsatzes beschäftigt. Es wird zumindest nicht ganz so langweilig.

Der Maschinist des 1. LF hat einen unter Umständen schönen Blaustich, bekommt ein wenig mehr Erfahrung unter Blaulicht, und muss ab der Ankunft eigentlich nicht so viel tun, ausser warten bis wieder abgerückt wird.

Der Angriffstrupp des 1. LF darf sich PA anlegen. ggf. mit erkunden, muss aber bis Abrücken warten und bei Ankunft alles wieder einpacken, uU auch wieder neue Masken holen, etc.

Der Rest der Besatzung des 1. LF tut nix. Das gilt dann auch für den 2. Mann in der Drehleiter (bzw. Hubrettungsgerät), der Maschinist darf ja fahren, zumindest wird die Anfahrt für den dann nicht ganz so öde. Für all diese Leute bestätigt sich aber, dass man zwar innerlich das richtige getan hat (zu einer BMA ausrücken), aber wieder mal für nix, und nix tun, ausser rumhängen bis es um ist. Bäh.

So, und kommen wir nun zum 2. LF. Gleicher Blaustich, und wenn der falsche Alarm  – hoffentlich früh – bestätigt wird, darf dieses Fahrzeug wieder als erstes abrücken. Der Maschinist ist gefahren, hatte somit etwas zu tun, und ist mit dem Rest der Mannschaft wieder zuhause. Ob der Angriffstrupp hier als 2. Trupp angelegt hat oder dieser im 1. LF mitgeführt wird, ist von Wehr zu Wehr unterschiedlich. Hauptsache nicht rumhängen.

Worauf ich hinaus will: was zu tun gehabt und als erster wieder zuhause, Kaffee kochen bis der Rest des Löschzugs wieder einrückt.

Und sollte der BMA-Alarm echt gewesen sein: zu tun gibt’s dann für alle.

Einverstanden?