Kritik

Wer löscht zukünftig mein brennendes Heim?

Feuerwehrleute beim Löschen

Durch Zufall habe ich gestern in der ARD-Sendung „report München“ den Beitrag „Feuerwehr in Not – Nachwuchssorgen, ein Problem für die Gemeinschaft“ gesehen. Mein erster Eindruck: Gut, dass darüber berichtet wird; gut, dass der Beitrag prominent als Erster gesendet wird; gut, dass der Moderator am Ende des Beitrages an die Zuschauer appelliert, sich zu engagieren. Gefallen hat mir auch, dass die freiwillige Feuerwehr als eine allen Bevölkerungsgruppen offen stehende Organisation dargestellt wird und, im Gegensatz zu anderen TV-Beiträgen, nicht auf dem Gründungsmythos herumreitet, von wegen Freiheit, Gleichheit und Kameradschaft und so. Das war es dann aber auch schon.

Als langjähriger Angehöriger einer Feuerwehr und als Feuerwehrblogger sieht man einen solchen Beitrag mit einer anderen Brille, das will ich gar nicht verleugnen und „klug scheißen“ will ich ebenfalls nicht. Dass man Löschfahrzeug mit Löschzug verwechselt (oder absichtlich gleichsetzt), darüber sehe ich mal hinweg. Um es aber kurz zu machen: Im Grunde fand ich den Beitrag alarmistisch, boulevardesk und indifferent.

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Das mit der Ferndiagnose (aus Fehlern lernt man)

 

Schon dieses Video gesehen? Wenn nicht, dann spätestens jetzt. Die Kollegen haben da ganz schönen Mist gebaut. Leiter nicht gesichert, und was zum Teufel sollte die Ventilation bezwecken?

Aber darauf will ich nicht hinaus, fachliche Analysen gibt’s ja inzwischen auch zuhauf. Ich hoffe, es sind keine ernsthaften Verletzungen entstanden und wünsche den Kameraden gute Besserung. Aber ich sitze hier im Warmen, gute 7000km entfernt. So lässt sich’s leicht schreiben. Hallo Ferndiagnose. More

LÜKEX: alles gut – nicht?

Übung mit anderer Wehr beendet. Die Nachbesprechung ist eine Farce: alles gut gelaufen? Was war mit dem Trupp, der in echt nie im Leben lebend herausgekommen wäre? Szenario bekannt? Frust? Wie soll sich irgend etwas ändern, wenn man aus seinen Fehlern nicht lernt, oder anders herum: nur durch Kritik kommt man weiter.

Interessant deshalb dieser Bericht bei Heise zur letztjährigen LÜKEX-Übung, in der – grob gesagt – ein IT-Angriff abgewehrt werden musste. Dort steht, dass die „hessischen Fachleute“ im Gegensatz zum BMI einige Kritikpunkte sehen, vor Allem das fehlende Vertrauen in Soziale Netze sowie die überbordende Übungsbürokratie.

Im Gegensatz zu Heise finde ich beim BMI keine Hinweise darauf, dass alles glatt gelaufen sei, aber grundsätzlich werden LÜKEX-Übungen zu sehr als erfolgreich gewertet. So Wikipedia:

Ein […] Kritikpunkt ist die Aufarbeitung der Übungen. Die Bewältigung der LÜKEX wird zumeist als großer Erfolg dargestellt, auch wenn einzelne Szenarien bei weitem nicht ausreichend bewältigt wurden und auch die Zusammenarbeit immer wieder große Probleme verursacht.

Womit wir wieder bei den eigenen Übungsnachbesprechungen wären: Ein Bisschen mehr Kritikakzeptanz könnte hier und dort nicht schaden. (Via Andre auf Facebook)

 

 

 

Nächtlicher Sirenenalarm und Martinshorn – Muss das sein?

Sirene über Naurod; Quelle: flickr.com (wiesbaden112.de)

Sirene über Naurod; Quelle: flickr.com (wiesbaden112.de)

(hl). Zwar schon im FWTicker gemeldet, aber vielleicht wurde Eure Wehr auch schon mit einer ähnlichen Kritik konfrontiert: Wegen einem gemeldeten Gebäudebrand wurde die Sirene in Elmstein (rp) um 3:27 Uhr ausgelöst. Anschließend fuhren die Einsatzfahrzeuge die nächtliche Einsatzstelle mit Blaulicht und Martinshorn an. Zum Glück brannte „nur“ eine Garage und es kamen keine Personen zu Schaden. Bürger beschwerten sich anschließend über die nächtliche „Ruhestörung“. Weitere Infos: Feuerwehr Elmstein.

Gab es bei Euch bereits ähnliche Beschwerden von Bürgern bzw. Anwohnern?