Report

Wer löscht zukünftig mein brennendes Heim?

Feuerwehrleute beim Löschen

Durch Zufall habe ich gestern in der ARD-Sendung „report München“ den Beitrag „Feuerwehr in Not – Nachwuchssorgen, ein Problem für die Gemeinschaft“ gesehen. Mein erster Eindruck: Gut, dass darüber berichtet wird; gut, dass der Beitrag prominent als Erster gesendet wird; gut, dass der Moderator am Ende des Beitrages an die Zuschauer appelliert, sich zu engagieren. Gefallen hat mir auch, dass die freiwillige Feuerwehr als eine allen Bevölkerungsgruppen offen stehende Organisation dargestellt wird und, im Gegensatz zu anderen TV-Beiträgen, nicht auf dem Gründungsmythos herumreitet, von wegen Freiheit, Gleichheit und Kameradschaft und so. Das war es dann aber auch schon.

Als langjähriger Angehöriger einer Feuerwehr und als Feuerwehrblogger sieht man einen solchen Beitrag mit einer anderen Brille, das will ich gar nicht verleugnen und „klug scheißen“ will ich ebenfalls nicht. Dass man Löschfahrzeug mit Löschzug verwechselt (oder absichtlich gleichsetzt), darüber sehe ich mal hinweg. Um es aber kurz zu machen: Im Grunde fand ich den Beitrag alarmistisch, boulevardesk und indifferent.

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UK: Zusammenlegung der Fire Services als Option

16 Länder, knapp 25.000 Feuerwehren (glaube ich): wir. 46 Feuerwehren: UK jetzt. Unter Umständen 45 zuviel, so eine aktuelle Untersuchung, die hier zum herunterladen angeboten wird.

Einsparungen in Höhe von 200m GBP sind theoretisch drin, von gemeinsamen Beschaffungen hin zu weniger Wasserkopf. Auch könnten einige Fire Services effizienter arbeiten. Vorgeschlagen wird die Zusammenlegung zu einem großen, nationalen Feuerwehrwesen wie es z.B. bereits in Schottland praktiziert wird.

[edit IW] Ausgesprochen interessant folgende Aussage:

„Increasing the total ‘on-call’ firefighters nationally by just 10 percent (to 40 percent) could provide annual savings of up to £123 million“
On-call sind bezahlte, freiwillige Kräfte.