Laufshirt "Feuerwehr in Bewegung" und Running Schuhe

Eigentlich könnte ich die Worte der Kolumne aus dem Januar an dieser Stelle wiederholen: Es ist kalt, es hat vereiste Straßen und es liegt Schnee (zumindest als ich begann, diese Zeilen zu schreiben). Wie gesagt, eigentlich. Uneigentlich – wenn man es nicht so genau nimmt – ist der Dezember nicht der Januar. Nach 2.000 Jahren stellt das mal endlich jemand fest! Zu Beginn des nun zu Ende gehenden Jahres hatte ich ein definiertes Ziel, nämlich den Halbmarathon in Freiburg, während das neue Ziel für 2018 noch sehr weit in der Zukunft liegt. Dazu weiter unten mehr, schließlich will ich ja die Spannung halten.

Wie lässt sich 2017 aus sportlicher Perspektive am besten zusammenfassen? 2017 war das zweite Jahr seit Wiedereinstieg in den regelmäßigen Laufsport und für mich aus zweierlei Hinsicht ein Jahr der Superlative. Aus der sportlichen Perspektive lässt sich feststellen, dass ich wohl noch nie so fit war, wie in diesem Jahr. Dank eines harten Trainingspensums, eines zielgerichteten Trainingsplans und eines starken Willens, habe ich persönliche Bestzeiten erreicht, Bestzeiten, die genau einen Wettkampf lang Bestand hatten, bevor diese durch eine noch bessere Zeit ersetzt wurden.1 Damit setzte ich mir auch immer anspruchsvollere Ziele, ich redefinierte das Erreichte. Der Himmel ist die Grenze, möchte man das fast sagen. Ganz so megalomanisch bin ich allerdings nicht, auch wenn ich ehrgeizig bin, denn im Oktober zeigte mir mein Körper sehr wohl, wo momentan (sic!) die Grenze der Leistungsfähigkeit liegt. Damit sind wir beim zweiten Superlativ angekommen: Noch nie war ich so oft und so lange verletzt, hatte – für mich ungewohnt – heftige Schmerzen und war wochenlang körperlich ziemlich k. o., wie 2017. Alles hat zwei Seiten. Viel Sport und hartes Training zehren auch am Körper.

Schmerzen sind die Grenze, Schmerzen sind aber keine Konstante und so wie Grenzen überwunden werden können, lassen sich Schmerzen überwinden. Obwohl ich 2017 stärker auf das Training von Bauch und Rücken geachtet habe, steigt die Bedeutung dieses Trainings mit fortschreitender Laufleistung (und den anspruchsvollen Zielen). Gleiches gilt für das Thema Ernährung, ein Thema, das ich spätestens seit der zweiten Verletzungspause aufgegeben habe (und sehr deutlich beim Blick auf die Waage merke). Für 2018 nehme ich mir also wieder fest vor, regelmäßiger meinen kleinen, selbst definierten Zirkel durchzuführen, die Ernährung stärker im Blick zu halten, genauso wie ich mir für mein großes Ziel 2018 externe Hilfe für meinen Trainingsplan holen muss, um Verletzungen und damit Schmerzen zu verhindern.

Nehme ich es genau, muss ich noch einen dritten Superlativ hinzufügen: Noch nie habe ich so viele Laufschuhe besessen und innerhalb eines Jahres gekauft. Startete ich 2016 mit einem Paar, kaufte ich zunächst 2017 fürs Training ein weiteres Paar. Irgendwie kamen dann immer mehr Schuhe dazu (aktuell fünf aktive Paar Laufschuhe2). Bei 2017 ziemlich genau 1.300 gelaufenen Kilometern (innerhalb von neun Monaten, drei Monate fehlen verletzungsbedingt), merkt man recht schnell, welcher Schuh sich für was eignet, und dass man nicht immer nur auf den Verkäufer hören, sondern sich selbst intensiv informieren sollte. Den optimalen Trainingsschuh und einen Ersatzwettkampfschuh suche ich übrigens immer noch.

Wie lautet denn nun mein Ziel für 2018, das muss ja schon etwas Größeres sein, wenn ich so ein Aufheben um begleitendes Training, externe Unterstützung und die optimalen Laufschuhe mache. 2018 will ich mich nicht mehr nur noch mit „dem Halben“ zufriedengeben, sondern einen Marathon laufen! Diesen Marathon will ich voraussichtlich am 14. Oktober 2018 in München laufen. Folglich wird sich mein Training das ganze nächste Jahr an diesem Ziel ausrichten, auch wenn ich plane regelmäßig Halbmarathons zu laufen – los geht es mit Letzterem am 8. April in Freiburg. Ich wünsche mir deshalb zwei Dinge: ein Ende der Verletzungen und die Zügelung meines Ehrgeizes. Vielleicht treffe ich bei dem einen oder anderen Lauf ja auch einen von euch? Zwinker.

Dies ist die letzte Kolumne dieser Reihe in 2017. Wer sich jetzt die ganze Zeit gefragt hat, was zur Hölle „Alarmcode 6920“ bedeutet, außer dass der Kolumnist einen Hang zu rätselhaften Überschriften hat, der sei aufgeklärt, es ist einfacher als gedacht: 6920 steht schlicht für Fit (F ist der 6., i der 9. und t 20. Buchstabe im Alphabet.

1Halbmarathon Freiburg 1:37:56h, Halbmarathon Singen 1:34:50h, Halbmarathon München 1:34:46; 10km-Lauf Reichenau 44:10min (Singen HM Zeit bei KM10 44:02min; München HM Zeit bei KM10 43:45min), Altstadtlauf Konstanz (8km) hochgerechnet auf 10km 40:34min

2Wen es interessiert: Wettkampfschuhe sind der Adidas Ultra Boost und für Crossläufe der Asics Gel FujiTrabuco 3. Trainingsschuhe sind der New Balance 880v5, Brooks Ghost 9, Saucony Everride 9.