Freie Wirtschaft und Hilfsorganisationen sind nicht immer das Gleiche. Es gibt viele Beispiele von erfolgreich geführten privaten Organisationen, aber das Rote Kreuz ist sicher eine eigene Kategorie.
Es verhält sich so, dass das US-amerikanische Rote Kreuz vor einigen Jahren eine Managerin aus der Wirtschaft, genauer von AT&T, an die Spitze setzte. So weit so gut. Die Dame scheint jedoch die fundamentalen Unterschiede nicht ganz verstanden zu haben. Die Errungenschaften lassen sich folgendermassen zusammenfassen:
- Kosten gesenkt (so weit so gut)
- Kann nicht mehr liefern (weniger gut)
- Angestellte und Helfer haben kein Bock mehr (Katastrophe)
Krass ist halt, dass das noch als Erfolgsstory verkauft wird, weil: Kosten gesenkt. War notwendig, keine Frage. Aber die eigene Kernkompetenz aushebeln, das kann’s nicht sein.
Wer ein Bisschen Zeit mitbringt, dem sei die Lektüre des Artikels auf Pro Publica empfohlen: The Corporate Takeover of the Red Cross.
Durchaus auch bei uns anzuwenden. Kosten/Nutzen rückt immer mehr in den Vordergrund. An sich nicht verkehrt, aber wenn dadurch die Schlagkraft leidet und man sich nur noch in Verwaltung verstrickt, dann läuft etwas falsch.
(Bild: Wikipedia)