Still und heimlich: Neue FwDV 500 in Kraft getreten

So schnell hat es wohl noch keine andere frisch renovierte Feuerwehrdienstvorschrift zu Gesetzeskraft gebracht:  Der Innenminister des bevölkerungsreichsten deutschen Bundeslandes hat letzte Woche neben einigen älteren FwDVen auch die erst im Januar zur Einführung empfohlene FwDV 500 in Kraft gesetzt. So richtig bemerkt hat das aber anscheinend noch keiner. More

Qualifikationen für den Alltag

Es gibt viele Punkte, die mir an der Feuerwehr gefallen. Dazu zähle ich auch „Qualifikationen für den Alltag“. Man kann sich beispielsweise in der Bedienung von Motorsägen ausbilden lassen und diese Qualifikation auch privat nutzen, um Brennholz zu machen. Auch der finanzielle Zuschuss für einen LKW-Führerschein zähle ich dazu.

Welche „Qualifikationen für den Alltag“ fallen Euch ein? Welche Qualifikation hat Euch entweder privat oder beruflich den größten Nutzen gebracht?

Welcome to the „Dark Site“

Die Krisenkommunikation ist meiner Meinung nach der schwierigste Teilbereich innerhalb der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gehört auch die sogenannte „Dark Site“. Das ist eine vorbereitete, nicht-öffentliche Website, die im Krisenfall online gestellt wird.

Ich bereite derzeit für die eigene Feuerwehr-Website eine solche Infoseite vor. Daher suche ich gerade Beispiele aus dem Feuerwehrbereich.

Hinweise könnt Ihr gerne als Kommentar hinterlassen. Danke!

Nur ein kleines Wort …

… entscheidet über Sympathie oder Ablehnung, schafft Freunde oder Feinde, führt zu konstruktiver Zusammenarbeit oder lähmendem Streit. Worte verletzen, demotivieren oder entmutigen, Worte muntern auf, spornen an oder legitimieren. Was für unser gesellschaftliches Umfeld, unser Familienleben oder den Arbeitsplatz Bedeutung hat, bleibt vor dem Ehrenamt nicht außen vor – wäre anzunehmen.

Befehl und Gehorsam sind für die erfolgreiche Bewältigung eines Einsatzes unbedingte Voraussetzung, dem sich menschliche Befindlichkeiten zunächst nachzuordnen haben. Die Feuerwehr ist keine Organisation, die ihre Entscheidungen bei gemeinsamem Diskurs im Stuhlkreis nach hegel’schem Prinzip findet. More

Vom Können wollen, es aber nicht tun

Landauf, landab eine ganz interessante Erscheinung: der Mangel an Flexibilität, oftmals in Verbindung mit Eitelkeit. Die Rede ist von nur nominell vorhandenen Führungskräften bei freiwilligen Feuerwehren.

Die Übernahme eines Führungspostens bedeutet oftmals einen grossen Schritt in der Karriereplanung in der eigenen Wehr. Lange darauf hingearbeitet, sogar ab und an die Ellenbogen ausgefahren, oder – idealerweise – genau der oder die Richtige für den Job (was ja nicht immer gegeben ist).

Nun verhält es sich so, dass das Ehrenamt nicht dafür sorgt, dass das Brot zuhause auf den Tisch kommt. Je mehr ein Job Projektcharakter hat, also weg von der klassischen Schicht, um so ungleichmässiger die Arbeitslast.

Auch kann sich die Lebensplanung ändern, es treten angenehme Großprojekte auf,  beispielsweise die eigene Hochzeit oder gar Nachwuchs. Weniger gut, aber auch zeitraubend sind Krankheiten und sonstige unangenehme und scheußliche Probleme.

Hier aber entsteht zwischen dem Ehrenamt und der Brötchengewinnerei plus o.g. Nebenprojekte ab und an ein ziemliches Delta.

Umgangsprachlich: schwer zu versöhnen. Klemmt man sich erst Recht hinter dem Ehrenamt, leidet das Rest-Leben, übrigens somit auch indirekt das Ansehen in der Mannschaft. Geht man die Laststpitzen vernünftig an, wird das Ehrenamt zumindest eine Zeit lang leiden.

Nur: ein Rückschritt, ein Abtritt? Kommt nicht in Frage, man würde ja schliesslich das, was man erreicht hat, wieder abgeben. Dass das Gesamtsystem, die Organisation darunter leidet, das nimmt man wohlwollend in Kauf, falls man es überhaupt merkt.

Ganz konkret gesagt: Kommandanten, Wehrführer und wie sie heissen, werden auf Zeit gewählt. Sonstige Führungs(dienst)grade oftmals nicht.

Dass aber eine gewisse Flexibilität im Berufsleben – nicht immer, aber oft – gut funktionieren kann, sieht man an Sabbaticals, Elternzeit, Kur, und Ähnliches.

Also: warum geht das im Ehrenamt nicht? Nur zum Teil deswegen, weil es das System gar nicht vorsieht. Eher liegt es an den Einzelnen, auch mal zurücktreten zu können.

Tipp: man ist nicht unersetzlich.

Leif, Ferdinand und die Feuerwehren

Ich muss gestehen, über Zulassungsstatistiken bei Feuerwehrfahrzeugen in der Tonnageklasse von 14 bis 18 Tonnen wenig zu wissen. Rein nach Gefühl, würde ich sagen, dass mehr MAN TGM in Dienst gestellt werden als Mercedes Atego oder IVECO / Magirus. Viel mehr Auswahl gibt’s (eigentlich) nicht, insbesondere bei 12-14 Tonnen. Vereinzelt trifft man auf einen abgelasteten Scania.

Szenenwechsel in den Volkswagen-Vorstand: Dort wirkt seit Anfang September 2012 Leif Östling als Vorstand für Nutzfahrzeuge. Davor war er 18 Jahre an der Spitze von Scania. Ein Projekt kippte er gleich: die Entwicklung einer gemeinsamen Basisarchitektur für VW Nutzfahrzeuge und MAN. SO nachzulesen im aktuellen Manager Magazin (10/2012, Seite 22 „Leif Östling“).

Für uns wesentlich interessanter: Östling prüft alles, was keine „hohen Margen bringt“. Darunter fällt auch die TGM-Baureihe; Östling, so MM, „könnte das Mittelmodell ganz kippen“. Das, allerdings, würde Aufsichtsratchef Ferdinand Piech nicht zulassen.

Nach den Umwälzungen bei den Aufbauherstellern im Zuge der Kartellgeschichte bleibt uns wohl das nächste Erdbeben erspart – zunächst zumindest.

[Bild auf Flickr]

 

„Rettungsknipser“ – Was führt der DJV im Schilde?

Ich frage mich seit den letzten Tagen ständig, was der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) mit seiner Aktion „Rettungsknipser“ im Schilde führt. Mag sein, dass die Feuerwehr in manchen Gebieten Deutschlands für die Fotojournalisten eine Konkurrenz ist. Aber das ist nicht die Regel!

Ich kenne nur die Situation in meiner Region: Bei einem Feuerwehreinsatz, der für die Leser der örtlichen Tageszeitung interessant ist, kommt seit vielen Jahren derselbe Journalist. Er fotografiert und schreibt den Bericht. Die Medienkonkurrenz ist bei uns nicht groß.

Mittlerweile habe ich eine Vermutung: Der DJV ist auf Mitgliederfang. Nach der Feuerwehr wird nun die „nächste Sau durchs Dorf gejagt“. Diesmal werden Zeitungen an den Pranger gestellt, die die Namen der Bildjournalisten nicht nennen. Morgen ist die nächste „Sau“ dran …

10:6 für die Pflichtfeuerwehr

Eine kleine Ergänzung zu meinem letzten Beitrag Gemeinde verpflichtet BürgerInnen zum Feuerwehrdienst:

Als (Rheinland-)Pfälzer gibt es für mich den Begriff „Pflichtfeuerwehr“ eigentlich nicht, da dieser Begriff im LBKG nicht existiert. Anscheinend nahm der rheinland-pfälzische Gesetzgeber an, dass sich immer ein paar Freiwillige engagieren werden und daher der Begriff nicht notwendig sei. Im aktuellen Fall von Tiefenthal trifft diese Vermutung sogar zu.

Auf jeden Fall stellte ich mir schon öfters die Frage, in welchen Bundesländern dieser Begriff im jeweiligen Feuerwehrgesetz auftaucht. Ich habe jetzt nachgeschaut. Ergebnis: In zehn von 16 Bundesländern taucht der Begriff „Pflichtfeuerwehr“ auf. More

Gemeinde verpflichtet BürgerInnen zum Feuerwehrdienst

Der Ort Tiefenthal (rp) hat 140 Einwohner und liegt in der Verbandsgemeinde (VG) Bad Kreuznach. Seit vergangenen Freitag wird, überwiegend in den regionalen Medien, über die Gemeinde berichtet, weil es dort Probleme mit der Sicherstellung des Brandschutzes gibt. Lediglich über zwei Feuerwehrmänner verfügt die Freiwillige Feuerwehr Tiefenthal. Nun werden die BürgerInnen des Ortes zum Feuerwehrdienst verpflichtet.

Die VG Bad Kreuznach als Aufgabenträger des Brandschutzes und der allgemeinen Hilfe musste nun diesen „rechtlichen Hammer“ herausholen, um in den nächsten Monaten wieder eine funktionierende Feuerwehr in Tiefenthal vorhalten zu können. Die anderen Einheiten der VG liegen zu weit weg, um die sogenannte Einsatzgrundzeit von acht Minuten sicherzustellen. Daher rücken derzeit Einheiten aus der angrenzenden VG Alsenz-Obermoschel aus, um im Notfall Erstmaßnahmen vor Ort einzuleiten. Hierüber schlossen beide VG’s eine entsprechende Vereinbarung.

Die Verpflichtung der BürgerInnen ist eine der letzten Maßnahmen, um eine Feuerwehr einsatzfähig zu halten. Ob das der richtige Schritt ist, da habe ich persönlich meine Zweifel. Nach wie vor ist man „freiwillig“ für eine Sache begeisterter als „verpflichtet“. Laut Medienmeldungen wurden schon auf mehreren Wegen versucht Freiwillige in die Feuerwehr Tiefenthal zu holen. Beispielsweise durch Aufrufe im Amtsblatt oder durch eine Anwohnerversammlung. More