Von Werbung und Feuerwehrsex

„Andere renne raus, wir rennen rein“
„Gott zur Ehr’ dem nächsten zur Wehr“
„Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit“

Es lassen sich sicherlich noch weitere Werbeslogans finden, die das Selbstverständnis der Feuerwehr ausdrücken und Identifikation stiften sollen, aber für mich, der selbst im Marketing arbeitet, sind diese Losungen abgegriffen, altbacken und ausgeleiert. Mir fehlt der frische Wind, es fehlt ein wenig „Aggression“ (nicht falsch verstehen) und vor allem Emotion!

Auch wenn schon jetzt äußerst kontrovers diskutiert, halte ich die Kampagne der Feuerwehr Dormagen (externer Link!) mit den markigen, doppeldeutigen und schlüpfrigen Sprüchen „Wir haben die dicksten Hupen… die längsten Schläuche…und wollen mehr als nur ein kurzes Abenteuer“ für gelungen, weil sie eines erzeugt, nämlich Aufmerksamkeit.

Man muss sich eines vor Augen halten, wir als Feuerwehr stehen in einem knallharten Wettbewerb zu „richtigen“ Hobbys, aber auch anderen Organisationen im Bereich der BOS. Und Aufmerksamkeit ist der erste Schritt, jemanden in seinen Bannkreis zu ziehen. More

Science Fiction in der Feuerwehr

„Computer, Earl Grey, heiß“, ein kurzes Schimmern und plötzlich materialisiert sich vor Captain Picard eine Tasse des englischen Nationalgetränks. Zugegeben, die weniger sciencefictionaffinen Leser des Feuerwehr Weblogs können mit „Star Trek“ nichts anfangen, und fragen sich, zu Recht, was das mit Feuerwehr zu tun hat.

Relief der Konstanzer Niderburg und Altstadt

Ein Relief aus Bronze der Konstanzer Niederburg und Altstadt – vielleicht kommt so etwas schon bald aus dem Drucker?

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Feuerwehr mal aus anderer Perspektive

Neue Lektüre

Buchcover "Organisationen und Experten des Notfall"Vor drei Jahren stieß ich auf die Veranstaltung (PDF) „KATASTROPHEN. 2. interdisziplinäres Symposium des Freiburg Institute for advanced Studies“ meiner ehemaligen Universität. Da ich aus zeitlichen und beruflichen Gründen die Vorträge nicht persönlich erleben konnte, habe ich mehr oder weniger die angekündigte Buchveröffentlichung erwartet. Vor ein paar Tagen ist das Buch[1] schließlich bei mir eingetrudelt. Ich bin gespannt auf die sozialwissenschaftliche Perspektive auf das Thema Hilfsorganisationen. Denn laut Ankündigung soll das Thema Feuerwehr und Rettungsdienste erstmals aus dieser Perspektive betrachtet werden.


[1] Markus Jenki, Nils Ellebrecht, Stefan Kaufmann (Hg.): Organisationen und Experten des Notfalls. Zum Wandel von Technik und Kultur bei Feuerwehr und Rettungsdiensten. Reihe: Zivile Sicherheit. Schriften zum Fachdialog Sicherheitsforschung. Bd. 7, 2014, 312 S., 29.90 EUR, br., ISBN 978-3-643-12340-4. (Link zum Verlag)

Führungshandwerk als Werkzeug (mit Buchverlosung)

Buchcover "Effizient führen"Anmerkungen zum Buch Effizient führen von Matthias Ott

Eine Mannschaft, die am Einsatzort macht, wonach ihr der Sinn steht, oder eine Führungskraft, die sich nicht durchzusetzen vermag, oder ein Führender, der sich in monarchistisch-willheministischer Autoritätsperspektive wiedererkennt, oder eine Führungsstruktur, die, zwar auf dem Papier steht, jedoch nicht gelebt wird, das sind die Ingredienzien für Demotivation und mangelnden Zielerreichungsgrad im Einsatz sowie der Einstieg in eine Stresskarriere. Nicht umsonst lautet ein Sprichwort, der Fisch stinkt vom Kopf her.

In den letzten Jahren berichteten die Tageszeitungen nicht selten über Verwerfungen, Rücktritte und Proteste in Feuerwehren, auch hauptamtliche, deren Ursache bei der Art der Führung liegt. Dabei lassen sich Probleme relativ leicht aus der Welt schaffen, wenn die Regeln und Mechanismen der Menschenführung bekannt sind, die persönliche Eignung eine Rolle bei der Besetzung von Führungsposten spielt und organisatorische Vorgaben Beachtung finden. More

Vom harten Einsatzalltag im Kinderzimmer

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Rechts fehlt das Blaulicht, am linken Fahrzeug die inzwischen die Hinterachse.

Große Feuerwehrautos nutzen sich mit den Jahren zwangsläufig ab, aber auch die kleinen Spielzeugautos leiden unter Alterserscheinungen. Vor ein paar Wochen schrieb ich über den Blaulichtfimmel meines Kindes, zur Befriedigung desselben gab es ein paar große und kleine „Tütas“. Altersschwäche lässt sich dann natürlich prima künstlich erzeugen, indem man einer fast-dreijährigen die eigene Feuerwehrautosammlung überlässt, die dann unter dem harten Einsatzalltag im Kinderzimmer leidet: Stoßstange kaputt und abgerissen, Blaulichter abgefallen, Hinterachse ausgerissen …. Unglaublich aber wahr. Das Positive: Auch wenn die Erkennungszeichen eines Feuerwehrautos fehlen, es bleibt für’s Kind ein „Tüta“ und so höre ich abends aus dem Kinderzimmer neben dem Brummbrumm auch regelmäßig ein „Tatütata“.

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Neben den Blaulichtern fehlt mittlerweile auch der Stoßfänger und die Seilwinde.

„Möge das Licht mit uns sein“

Was wenn das Licht nach einem Klaps auf den Lichtschalter nicht angeht? Was wenn einem der Magen in den Kniekehlen hängt, das Nudelwasser aber nicht kochen will? Was wenn das Schnitzel im Kühlschrank verdirbt, weil kein Strom zur Kühlung da ist? Habt ihr euch das schon mal gefragt? Und ich meine nicht, wenn es gerade mal die fünf Minuten Stromausfall sind, die es von Zeit zu Zeit gibt, sondern wenn es mal länger dauert und auch das Snickers nicht zur Stillung des Hungers ausreicht. Ich glaube, dann ist die Nicht-Verfügbarkeit von Social Media noch das kleinste Problem.

Als ich vor einiger Zeit das Buch „Blackout“ von Marc Elsberg rezensierte, machte ich mir Gedanken, inwiefern ich selbst auf eine derartige Krise (lang anhaltender und großflächiger Stromausfall bei Kälte) vorbereitet wäre. Die Antwort ist einfach und dürfte auf die meisten, die das hier lesen, zutreffen: gar nicht! Zwar ist eine bescheidene Vorratshaltung vorhanden, mit der man einige Tage überbrücken könnte, allerdings ist die Zubereitung von Speisen im städtischen Umfeld ohne Strom etwas schwierig – wenn man nicht gerade Eigenheimbesitzer mit Grill im Garten ist. Auch pflege ich Leitungswasser zu trinken und – im Gegensatz zu früher – kein Plastikflaschenwasser mehr zu horten.

Inzwischen bin ich so weit, besser nicht darüber nachzudenken, denn dieses Szenario kann Irre machen. Allein aus praktischen Gründen lassen sich die Empfehlungen der bunten Behördenratgeber leider kaum umsetzen – und das ist das Frustrierende. Man weiß, etwas tun zu müssen, kann es aber nicht. Ich hoffe also darauf, dass unsere Definition dessen, was Normalität ist, die Ruhephase zwischen größeren Katastrophen möglichst lang anhält und der Ausnahmezustand niemals eintrifft.

Mit HTML zur Öffentlichkeitsarbeit Vor!

Buchbesprechung von Florian Fastners Internet marsch!

Buchcover "Internet marsch"

Als selbstständiger Unternehmensberater im Bereich Internet, Feuerwehrblogbetreiber und Leiter des Teams Öffentlichkeitsarbeit bei einer freiwilligen Feuerwehr liegt es nahe, seine Erfahrungen zu Papier zu bringen und eine Anleitung für einen erfolgreichen Internetauftritt der Feuerwehr zu verfassen. Mit „Internet marsch“ liegt seit 2011 ein Buch vor, das bei der Neukonzeption oder dem Relaunch einer Feuerwehrwebseite helfen will. Wie der Titel andeutet, geht Fastner über das Thema Homepage hinaus und bezieht Social Media in seine Ausführungen mit ein.

Schritt für Schritt ins Internet

In Form einer leicht verständlichen, breit angelegten Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt „Internet Marsch“, welche Möglichkeiten es im Internet gibt, um professionell und kostengünstig die eigene Feuerwehr darzustellen und neue Mitglieder zu gewinnen. Eine Webseite ist ein „weltweit verteilter Werbeflyer“, deshalb sollte bei der Erstellung eine enge Verzahnung mit der Öffentlichkeitsarbeit vorliegen und eine Vielzahl von Fehlern vermieden werden. Die Frage, Webseite „ja“ oder „nein“, stellt sich gegenwärtig nicht mehr, vielmehr ist es eine Frage des „Wies“ geworden, womit Fastner recht hat. More

Brandentwicklung

Hier ein super interessantes Video aus Irland. Besonders interessant deswegen, weil man (fast) den gesamten Brandverlauf von Anfang mitbekommt, und dieser ziemlich lange ungestört bleibt.

Ich finde, es ist erlaubt darüber nachzudenken, was man selbst bei einer solchen Lage gemacht hätte – mit den eigenen Fahrzeugen, mit der eigenen AAO udn der eigenen Wasser-Infrastruktur.

Davon abgesehen, dass ich das erste Fahrzeug deutlich weiter weg geparkt hätte, schreit diese Lage förmlich nach dem Einsatz eines B-Rohres von aussen. Damit das Feuer niederschlagen, danach mit C innen weitermachen.

Wäre „interessant“ geworden, wenn bei Vollbrand eine DL nötig gewesen wäre.