Laufshirt "Feuerwehr in Bewegung" und Running Schuhe

Nein, ich möchte an dieser Stelle nicht über die gleichnamige Studie aus den 1970er Jahren schreiben, sondern darüber, dass die stetige Verbesserung der eigenen (Lauf-)Leistungen offenbar an ihre Grenzen gestoßen ist, die Verbesserung sozusagen nicht mehr weiter wächst. Mittlerweile sind drei von vier geplanten Rennen Geschichte und ich kann feststellen, das intensive Training hat zu einer Verbesserung meiner Zielzeiten beigetragen, allerdings nicht in dem Umfang, wie ich mir das gewünscht hätte. Klopf, klopf, klopf! … Hallo! … Da ist er wieder, dieser Ehrgeiz, der von den Grenzen des Wachstums nichts wissen will.

Während ich mir im Frühjahr das Ziel gesetzt hatte, unter 1:40 h beim Halbmarathon in Freiburg zu laufen, konnte ich mein Ego mit 1:37:56 h (4:39 min/km) zufriedenstellen. Die nächste Schwelle, die es zu überwinden galt, und die sich mein Ego als Ziel setzte, waren dann die magischen 1:30 h. Nun, unglücklicherweise musste ich für sechs Wochen das Training aussetzen, nachdem ich mit dem Fuß umknickte. Fassen wir nüchtern zusammen: Im Juli habe ich dann das Drei-Monats-Programm „Halbmarathon in 90 Minuten“ begonnen. Noch nie, weder seit dem Wiedereinstieg ins Laufen Ende 2015, noch davor, bin ich in so kurzer Zeit so viele Kilometer gelaufen. Juli: Ist 193 (Soll 245), August: Ist 136/213[1] (Soll 263) und September: Ist 176 (Soll 223). In Drei Monaten habe ich also 505 Km (ohne Äquivalente) mit meinen vier Paar Laufschuhen zurückgelegt – zum Vergleich 2016 waren es im ganzen Jahr ca. 700 Km mit einem einzigen Paar Laufschuhe. Derzeit stehe ich bei der Laufleistung für 2017 bereits bei ca. 1.028,58 Km (ohne Äquivalente).

Und die Zielzeit, auf die ich trainierte? Gerne hätte ich an dieser Stelle geschrieben „Check. Ziel erreicht“, doch ich muss gestehen, dass dies nicht einmal näherungsweise – das hat jetzt mein Ego hier reingetippt – funktioniert hat. Zwar bin ich in Singen am Hohentwiel mit 1:34:50,5 h und in München mit 1:34:46 h über die Ziellinie (4:30 min/km) und damit etwa drei Minuten schneller als in Freiburg. Doch irgendwie ist es verhext, dass ich schon im dritten Rennen[2] in Folge auf die 4:30er-Pace festgenagelt scheine. Eine Beobachtung, die mir auch schon im Training aufgefallen ist. Zwar bringt jeder Lauf eine neue persönliche Bestzeit (auch wenn man Segmente wie die 10-Kilometer-Marke betrachtet), aber das wertet mein Ego allerhöchstens als homöopathische Verbesserung.

Wie man an meinem Soll-Ist-Vergleich sieht, konnte ich dem Trainingsplan aus verschiedenen Gründen nicht zu einhundert Prozent folgen. Zu den fehlenden Trainingskilometern kommen aber jeweils noch viele individuelle Fehler/Ereignisse während des Laufs selbst und sicherlich spielte die gegen Ende des Trainingsprogramms abnehmende Motivation und die „Rache des Körpers“ für die Qualen, die ich ihm im Training antat, eine nicht unwesentliche Rolle.

Ob die 1:34h nun wirklich eine individuelle physische Grenze sind, kann ich erst im nächsten Jahr austesten, wenn ich wieder in die Halbmarathonsaison starte, für dieses Jahr habe ich definitiv keinen mehr im Kalender. Alles, was nun noch folgen wird, geht selten über die Strecke von acht Kilometern hinaus.

[1] 136 Km Laufen und 78 km kommen als Äquivalent anderer Sportarten wie Wandern (25% der Zeit) und Rad fahren (50% der Zeit) hinzu, d.h. 4h Rad fahren entsprechen 2h Laufen mit 6er Pace und damit 20km Laufen.

[2] 10-Kilometer-Lauf auf der Insel Reichenau mit 44:11 min.