Rezension von SER Brandmeldeanlagen und andere brandschutztechnische Anlagen

Buchcover "Standard-Einsatz-Regeln: Brandmeldeanlagen und andere brandschutztechnische Anlagen"

„BMA, Hurra!“ ist in den sozialen Medien ein geflügelter Ausdruck, wenn eine Fehl- oder Täuschungsalarmierung durch eine Brandmeldeanlage auf den Punkt gebracht werden soll. Hinfahren – Zurücksetzen – Abfahrt. Dass derartige Anlagen aber nicht zum Provozieren der Feuerwehr eingebaut werden, versteht sich von selbst. Mit dem Buch „Brandmeldeanlagen und andere brandschutztechnische Anlagen“ aus der Reihe „Standard-Einsatz-Regeln“ legen die Autoren deshalb eine Ausbildungs- und Informationshilfe für freiwillige Feuerwehren vor, die zum ersten Mal mit einer solchen Anlage in ihrem Ausrückebereich in Berührung kommen und denen sich ein gänzlich neues Einsatzspektrum offenbart.

Die Autoren stellen Basisinformationen zur Verfügung und beginnen mit den fachlichen und rechtlichen Hintergründen derartiger Anlagen. Die technischen Grundlagen, also welche Einrichtungen und Teile eine BMA oder eine andere brandschutztechnische Anlage hat, beschreiben die Autoren übersichtlich, gehen dabei jedoch auf Besonderheiten ein und problematisieren manche Aspekte.

Aus organisatorischer Sicht beschreiben die Autoren die Gliederung der taktischen Einheiten, beginnend von Gruppe über Staffel, bis hin zum Zug und geben für die einzelnen Funktionen die zu erledigenden Aufgaben wieder. Dabei finden sich taktische Einsatzempfehlungen für spezielle Einsatzorte z. B. für Industriebauten, Altenheime, Krankenhäuser, Hochhäuser, Geschäfte, Einkaufspassagen und Betriebe nach Störfall-Verordnung. Obwohl sich naturgemäß nicht alle örtlichen Gegebenheiten darstellen lassen können, sollten mit den Darlegungen die häufigsten Organisationsformen abgedeckt sein.

Die Autoren geben ferner Vorschläge für standardisierte Handlungsabläufe, um insbesondere mit wenig Personal eine BMA-Alarmierung abarbeiten zu können. Das Hauptgeschäft bei einem BMA-Alarm liegt bei der jeweiligen Führungskraft, die sich in erster Linie mit den Handlungsabläufen vertraut machen muss. Besonderes Augenmerk wird in einem eigenen Kapitel auf die Beendigung eines BMA-Einsatzes und die Vorstellung von (administrativen) Hilfsmitteln und Werkezeugen gelegt.

Mehrfach wiederholt wird die Aussage, dass eine BMA-Alarmierung ein Realeinsatz ist und wie ein faktischer Brand behandelt werden muss. Hierzu muss die Mannschaft vorab sensibilisiert werden und bei hohem Fehlalarmaufkommen das Thema Motivation in den Fokus kommen. Ein kleiner Exkurs oder Literaturverweise zu diesem Kontext wäre sicherlich angebracht gewesen. Dagegen gibt es an anderer Stelle Exkurse über Sachverhalte, die nicht dem Einfluss der Feuerwehr unterliegen („Aufzüge“), die vermittelten Informationen aber sicherlich als Hintergrundwissen dienen können.

Obwohl sich die Lektüre an Einsteiger richten soll, die zum ersten Mal mit einer BMA-Alarmierung konfrontiert werden, gewinnt man beim Durcharbeiten eher den Eindruck, dass die eigentliche Zielgruppe die Einsatzplanung ist, was im Kontext natürlich berechtigt ist. Grundsätzlich dienen die vermittelten Informationen der Aus- und Fortbildung sowie dem Wiederauffrischen des eigenen Wissens. Durch das Augenmerk auf die Einsatzplanung erhält man als gemeinerer Feuerwehrangehöriger auch einen kleinen Blick auf die „andere Seite“ der eigenen Organisation.

Bibliografische Daten

Heidrich, Nils;  Ulrich Cimolino;  Dirk Preißl;  Klaus Wendel: Standard-Einsatz-Regeln: Brandmeldeanlagen und andere brandschutztechnische Anlagen. Aus der Reihe: Standard-Einsatz-Regeln Feuerwehr. Landsberg am Lech: ecomed Sicherheit 2016. ISBN 978-3-609-69806-9; 100 Seiten; Softcover; 14,8 x 21,0 cm; EUR 19,99.-

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