Stell Dir vor es brennt, und auf der Anfahrt zum Einsatzort erfährst Du, dass es sich um das Haus von guten Freunden handelt. Mir ist das vor Silvester passiert. Und ich kann euch sagen, es war ein Scheißgefühl, sorry für den Ausdruck. Brände sind immer schlimm, egal wo und egal bei wem, wenn man als Einsatzkraft jedoch in irgendeiner Form persönlich betroffen ist, dann ist die trainierte Professionalität und auch die Anonymität mit der man das Geschehen betrachtet schnell dahin. Wenige Stunden vorher trifft man sich noch im Supermarkt, wünscht sich und den Kindern ein „Happy New Year“, zurück vom Einkaufsmarathon setzt man sich gerade mit einer Tasse Kaffee an den PC und dann pfeift es. Schnee und Eis sind auf dem Weg zum Feuerwehrgerätehaus hinderlich und auf meine Frage an die nervösen Kameraden, was denn jetzt brenne, während ich mit dem Schnellausrüster kämpfe, „hast du es nicht gehört? Offener Dachstuhlbrand …“ Da setzte Herz und Verstand mal kurzzeitig aus. Der Blick auf das lichterloh brennende Dachgebälk während der Anfahrt ließ meine bis dahin noch bestehende Hoffnung, es sei ein „übersichtlicher“ Brand schnell verschwinden. Und so kotzübel war mir unter der Maske noch nie. Ich werde nie vergessen, was für ein Stein mir vom Herzen fiel, als ich die Familie unversehrt auf der anderen Straßenseite habe stehen sehen. Glück im Unglück: Personenschäden gab es keine. Die Existenz ist aber zerstört.