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Vor Kurzem wurde in den USA eine Person mehr als knapp vor dem Feuertod mittels Drehleiter gerettet (Video unten). In einem Beitrag auf einer Webseite nahm das jemand zum Anlass, generell gegen die USA zu wettern – nicht gegen die Feuerwehr, sondern gleich gegen das ganze Land und sein „rumgezappel“ inklusive Alkohol in Papiertüten.

Dass man aus dem Video – ob hier in Deutschland, China oder sonstwo – einiges lernen kann, wird übersehen.

Zum Thema: Mal abgesehen von der Polemik, erlaube ich mir im Rahmen des „Innovationsmanagement“ einen ganz bestimmtes, nicht unwichtiges Element herauszupicken: wie gehen Leute mit Neuerungen, bzw. Impulse um? Und wie kann man das darstellen? Zeit, das schöne Koordinatensystem aus dem Vorleben (im Innovationsmanagement einer Großbank) auszupacken.

Wer schon mit Szenarioanalyse in Berührung gekommen ist, mag die Problematik der zwei wesentlichen Einflussfaktoren kennen: taugen diese überhaupt?

Ich habe mir das oben abgebildete Koordinatensystem herausgesucht um darzustellen wie Menschen auf Neuerungen ansprechen und wie sie damit umgehen. Das Resultat sind vier Typen, die extreme Wesenszüge annehmen können. Neuerungen muss hier allgemein gehalten werden- natürlich gibt es davon auch verschiedene Ausprägungen (Grad der Disruption).

Die zwei von mir bestimmten Einflussfaktoren sind:

  • Die Wahrnehmung von Neuerungen
  • Der Umgang mit Neuerungen

Mit der Wahrnehmung von Neuerungen ist folgendes gemeint: sind Neuerungen etwas Gutes oder Schlechtes? Neuerungen bedeuten auch immer einen Abschied von dem Vertrauten, ein Schritt aus der Komfortzone. Menschen reagieren sehr unterschiedlich drauf. Man kann sie begrüßen, oder sie machen Angst – oder lassen einen schlecht aussehen, wenn man an nicht mehr zeitgemäßem festhält.

Die Y-Achse zeigt somit die Ausprägung dieser Reaktion auf.

Der Umgang mit Neuerungen ist etwas schwieriger abzustecken, weil da auch Verhalten mitspielt. Es gibt allgemein ruhige oder extrovertierte Menschen. Hier gemeint ist allerdings, ob Menschen diese Neuerung stillschweigend annehmen, oder sich sehr intensiv damit auseinandersetzen, versuchen, ihr Umfeld zu beeinflussen. Sie wollen die Neuerung umsetzen, oder sie wehren sich dagegen.

Das Resultat sind vier Extremtypen, die zu benennen sind. Eigentlich wollte ich passende Comicfiguren oder solche aus Sitcoms verwenden, aber irgendwie hat das nicht geklappt. Deswegen Terme aus der Konflikt-Ecke (Krieg, Spionage etc.). Was haben wir also? Mehr oder weniger hinkende Typen:

  • Scout (Aufklärer)
  • Spion
  • Schläfer
  • Saboteur

Der Scout hat einen bestimmten Auftrag: die Situation zu analysieren und so zu verkaufen, dass das System sich den Erkenntnissen (ergo: Neuerungen) anpasst. Er operiert grundsätzlich außerhalb der Komfortzone, hält die Augen offen für Veränderungen, analysiert diese und steuert sie ins System ein.

Für uns: neue Ideen sind willkommen, werden als sinnvoll erachtet und es wird versucht, diese Ideen auch in das System einzubringen. Das System mißtraut dem Scout grundsätzlich – bei John le Carré weiß man nie so genau, ob der nicht ein Doppelagent ist .

Der Spion wiederum fällt nicht weiter auf, hat aber genauso die Lauscher auf. Er beobachtet, behält es aber für sich. Er wird das System, in dem er sich bewegt nicht ändern. Er ist unsichtbar, aber gegebenenfalls eine gute Quelle, die aber vielleicht nur durch Folter singen wird :-)

In unserem System sind das ganz einfach die Wohlwollenden, Interessierten, die aber nichts zu einer Einführung oder Umsetzung beitragen werden.

Der Schläfer verhält sich still und beobachtet. Höchstens wenn die Neuerung greifen sollte, wird er aktiv und geht dagegen vor.

Und schließlich der Saboteur, der sofort versuchen wird, nicht nur selbst gegen die Neuerung vorzugehen, sondern versuchen wird, das gesamte Umfeld zu beeinflussen.

Fazit

Hat Spaß gemacht :-) Ich bin kein Psychologe, das ist keine wissenschaftliche Abhandlung, und die Begriffe sind nicht so dolle. Andererseits kommt man, egal ob in der Arbeit oder eben bei der Feuerwehr, mit allen vier Typen in Berührung. Vielleicht findet sich der eine oder andere geneigte Leser in einem bestimmten Quadranten wieder?

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